Wenn die Kühe der Geifertshofener Heumilchbauern nach der Winterpause wieder auf die Weide dürfen, werden sie quicklebendig: Die großen Tiere galoppieren über den weichen Boden, bocken und springen wie Kälbchen, rangeln miteinander – Lebensfreude pur.
Für die Heumilchbauern geht nun eine schwere Zeit zuende. Im Hitzesommer 2018 war auf den Weiden so gut wie nichts mehr gewachsen. Im August mussten die Landwirte teilweise auf Heufütterung umstellen. Das war Mangelware, aufgrund der Trockenheit ernteten die Landwirte durchschnittlich 30 Prozent weniger. Heumilchwirtschaft ist die traditionellste und ursprünglichste Form der Milcherzeugung. So naturnah wird sonst keine Milch erzeugt.
Heumilchkühe bekommen traditionell im Sommer auf der Weide nur Gras und Kräuter sowie in den Wintermonaten sonnengetrocknetes Heu zum Fressen. Silagefutter ist verboten. Die Dorfkäserei Geifertshofen bezahlte den Heumilchbauern in der schweren Zeit einen Dürrebonus von 2 Cent pro Liter Heumilch. Die mit dem EU-Siegel „geschütztetraditionelle Spezialität“ ausgezeichnete Heumilch wird in der Dorfkäserei zu feinem Käse verarbeitet. Feinschmecker wie Heumilchbauern können nur hoffen, dass dieser Sommer ein durchschnittlicher wird - mit genügend frischem Gras für die Tiere und genügend Milch für tollen Käse.